Mitarbeiter der Staatsanwaltschaft glaubten ihren Augen nicht zu trauen: nach weitreichenden Hinweisen aus der Bevölkerung hatten sie den Unterschlupf des Abt in einer Wohngemeinschaft in der Lisztstrasse ausfinding gemacht. Der ehemalige Turnierdirektor der Giegling Open war sichtlicht aufgedunsen, die Haare waren ihm scheinbar über Nacht ausgefallen. Sein Blick verriet Apathie, blass und hingeworfen saß er auf seinem bescheidenen Aluminiumbett, als die Beamten ihn fanden. Wortlos und ohne Gegenwehr ließ er sich ins Präsidium überführen. "Ich habe solche Angst... Lobeda Legend... ich bin ein Schweizer..." soll er auf der Fahrt in die Zelle gemurmelt haben. Im Moment ist der Erkennungsdienst damit beschäftigt, diese zusammenhanglosen Sätze zu analysieren. Polizeipsychologen vermuten, dass Aussagen von Lobeda Legend in einem Sport-Bild-Interview zu einer Panikattacke beim Abt3000 geführt haben. Selbst Lobeda Legend zeigte sich am Vormittag bestürzt. "Das hatte ich so nicht erwartet. Ich habe lediglich sportlich Kritik geübt." Schon früher war aufgefallen, dass der Abt in keinster Weise kritikfähig war. Die nun öffentlich gemachten Aussagen, die ihn in Frage stellten, waren vermutlich der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Abt wurde nun an einen unbekannten Ort verbracht, an dem er psychologisch betreut wird. Auch die Bildzeitung, die in der Hoffnung auf höhere Verkäufe eine Schmutzkampagne gegen Lobeda Legend eröffnete, distanzierte sich mittlerweile von ihrem Vorgehen und veröffentlichte eine ganzseitige Richtigstellung. Lobeda Legend möchte noch in dieser Woche den Abt3000 besuchen und ihm ein wenig auf die Beine helfen. Auch unsere Redaktion wünscht alles Gute. Offen ist noch, ob gegen die beiden Helfer des Abt, Thilo S. (38) und Matthias H. (34), Anklage erhoben werden wird. Sie hatten den Abt in einem Abstellraum ihrer Wohnung untergebracht, ohne den Zustand ihres Gastes richtig einzuschätzen.(SZ Panorama 6.Mai)