unsere neudeli-nachbarn lars und uli wollen ja ein spiel entwickeln, dass an der schnittstelle zwischen computerspiel und brettspiel ansetzt. inhaltliches szenenario soll dabei die historische entwicklung des internets werden, mit hackern, viren, konzernen, militärischen und wissenschaftlichen forschungseinrichtungen etc. hab mal n bisschen gekuckt dazu. es scheint ein altes und noch immer ungelöstes problem zu sein, die struktur des WWW visuell - ob nun zwei- oder dreidimensional - darzustellen. hier mal zwei links zum thema. www.cybergeography.org txt.plankonvex.de generell sehr spannend wie ich finde. die jungs haben sicher auch nichts gegen unterstützung jeglicher art. meine these dazu is ja immer noch: das internet ist ein see, kein fluss! fällt da jemandem was zu ein? wer issn eigentlich an der uni hauptsächlich mit solchen theoretischen, gestalterischen oder technischen fragen zum WWW beschäftigt? wüßte da keinen namen. bestes, miro.
miro @
2/24/03, 8:42 PM:
keine ahnung wer der erste war der von "neuen kanälen" sprach. kommt sicher aus dem fernsehjargon. als es beim internet dann auch noch um "interaktivität" gehen sollte, sprach man auch vom "rückkanal". begriffe wie datenstrom, informationsfluss etc. haste doch auch schonmal gehört. und selbst die abgefahrenen grafiken (wirklich sehr schick zum teil) zeigen immer "linien" die die verbindung zwischen zwei punkten herstellen, die dann wiederum mit andern punkten vernetzt sind. und dieses modell stimmt vielleicht technisch. aber theoretisch, also als denkmodell, ist es mehr ein see von daten in den man reinspringt, taucht, schwimmt und eben nicht "surft". der unterschied ist, dass ein see in sich ständig in bewegung ist und neue informationen reinfliessen etc. und dass ich jeden tag an einer anderen stelle reinspringen kann, ich mich in dem see zusammen mit andern leuten treffen kann. ich kann auch mal was über den teich schreien... im gegensatz dazu ist ein fluss immer gerichtet. auch wenn es flüsse in "alle" richtungen gibt. dann aber ist es irgendwann ein see ;-) nein, der punkt ist dass man in einem fluss (auch in den grafiken) immer erst dahin fließt und von dort dann dahin. in einem see kannste immer überall hin. bzw. biste dann schon da... ähh??? ich glaub der hacken an beiden thesen ist das "schwimmen". also das physische bewegen. das macht im www keiner. denn der raum spielt da ja keine rolle. auch die zeit nicht. dann sind wir bei einstein der den raum zusammenfaltet und wir sind immer und überall gleichzeitig. ist also jeder versuch, das www visuell zu beschreiben zwecklos? hm. es is ja unsichtbar. die technische struktur lässt sich sicher aufmalen und dann sinds flüsse, aber die verhaltensstruktur, also wie man sich im netz... bewegt, nein verhält, wie man etwas findet, tja wie ist die? wie sind die machtverhältnisse? wo ist underground? ....
sol @
2/24/03, 8:54 PM:
nee also das Internet habe ich noch nie als Fluss gesehen, hab auch noch nie gelesen dass jemand das so beschrieben hätte. daher meine frage. es gibt zwar einen datenstrom oder datenfluss aber der beschreibt die übertragung von daten, nicht die vernetzung. surfen finde ich sowieso ein scheisswort aber es beschreibt, wie man sich im netz fortbewegt ok aber nicht wirklich treffend. ich erinnere mich nur an die kategorien, dies beim fernsehn kucken gibt.. raising, zapping etc. das ist im internet noch ein bissl krasser, ich kann ja mehrere browser fenster aufmachen, chatten, downloaden etc. das ist bei weitem komplexer. ich sehe das internet nicht so, dass ich mich darin bewege, sondern dass ich es zu mir hin bewege, krümme oder wie immer man das sagen soll. die daten kommen ja zu mir und nicht ich zu den daten. das ist wirklich toll, wenn wir im gleichen raum sitzen und nicht reden müssen. HARRR HARRR HARRR!
miro @
2/24/03, 9:38 PM:
ja, toll. denn dank internet können die anderen burschen an dieser diskussion teilhaben/-nehmen. ok. das mit dem fluss bezieht sich ja eben nur auf die fälschlich von den populären medien angebrachten begriffe wie eben auch "datenautobahn", breitband, surfen etc. auch diese geilen bilder wo man durch so tunnel fliegt sind total grütze - die begriffskategorie ist klar. das dies unter einem technischen aspekt gesehen vielleicht richtig wäre (egal ob die begriffe nu scheiße klingen oder nich) sagst du auch. nur das wort "vernetzung" kannst du da nich rausnehmen. denn vernetzung ist auch nur ein technischer begriff. um die "übertragung" von daten geht es auch nicht. auch wenn ich die idee, das nicht du ins netz gehst, sondern das netz zu dir holst schon nicht schlecht finde. denn richtig: bewegen tun wir uns alle nicht im netz! was sich bewegt sind daten. die jedoch so schnell, dass dies von der wahrnehmung keinen unterschied macht, ob die daten aus weimar oder aus australien kommen. ich fass nochmal zusammen: es gibt auf der einen seite die technische struktur internet, die sich räumlich über den ganzen globus als netz gelegt (dritte-welt-debatten jetzt mal ausgelassen) und uns alle miteinander verbindet. die daten werden an verschiedenen knotenpunkten aufbewahrt. in diesem netz kann man von datenströmen etc. sprechen. auf der anderen seite gibt es die nutzungsstruktur internet, die nichts mehr mit räumlicher und zeitlicher einordnung zu tun hat, wo alle daten, immer gleich nah oder fern (eben keines von beiden) also DA sind. wo das wort netz, fluss, see, ja auch cyberSPACE keine anwendung mehr finden kann. denn letztlich ist es nur eine maschine, die vor mir steht und informationen anzeigt. eine art superbrain! man muss nur die richtige frage stellen. und der monitor sind die augen? das so oder soähnlich doch bestimmt schonmal jemand beschrieben, wer, wo?
splammo @
2/25/03, 9:03 AM:
Jetzt eine neue These: Das Internet ist wie das Universum. Nähmlich ohne Grenzen und ohne physikalische Kräfte. Nur in den jeweiligen Knotenpunkten(Computer, Planeten, Sterne) gibt es Regeln. ps: Ich habe gedacht ihr müsst was anderes schreiben, ihr scheint ja viel Zeit zu haben. Es gibt schon einige Spiele dazu, ich sag nur Dreamweb oder Neuromancer. Delphine werden ja sehr oft mit dem Internet in Verbindung gebracht, wie zum Beispiel bei Jonny Mnemonic.
aemkei @
2/25/03, 3:55 PM:
uuuh; ja. gutes thema! hartes thema! finde den begriff des sees is nicht schlecht, hatten wir ja auch schon mal in ner mittwochabendrunde im neudeli angesprechen bezueglich unserer website. universum ist natuerlich immer richtig, weil es in seiner komplexitaet ja alles beinhaltet. problem dabei ist es aber, das es zwar als komplexes raumliches bild funktioniert, aber als metapher fuer daten und information versagt zum einen, weil kaum ein austausch oder verkneupfungen stattfinden und zum anderen, weil im verhaeltnis zu seiner groesse nur sehr vereinzelt was im universum passiert. es sei denn, man betrachtet das ganze im zeitraffer. oder noch besser: nur die ersten paar sekunden nach dem grossen knall (die sogenannte inflationsphase). glaub das problem der stagnation ist auch bei der seemetapher zu erkennen. ok, da gibt wortwoertlich "einfluesse" von aussen, die bei see aber im allgemeinen sehr staetig und fliessend sind, falls nicht grad im umfeld ne grosse regenmasse runtergekommen ist. beide bilder (die des sees und des universums) funktionieren meiner meinung nach in ihrer uebertragbarkeit auf das netz nur, wenn man sie als raum zu einem zeitpunkt (oder kurzem zeitabschnitt) ansieht. aber was ist, wenn man den benutzer auch als veraenderer oder besser erweiterer des netzes ansieht? als jemanden, der neuen inhalt 5wie diese zeilen) und weitere verknuepfungen schaffen kann? ist die beste metapher fuer das netz immer noch das netz. aber nicht n spinnen netz, sondern das neuronale netz im menschlichen gehirn, wo sich staendig neue verknuepfungen durch aeussere einfluesse auftun. tja, aber was da sich neues gebildet hat, kann man von aussen schlecht erkennen (niemand zapft mein kopf an und versucht zwischen dem ganzen wirrwar rumzusurfen) uuuh; ist echt hart eine metapher zu finden. fuer die dimension ist universum passend, fuer das benutzen der see und wenn man es als eigenstaendiges gewebe ansieht vielleicht das netz. na, vielleicht finden wir noch mehr. weiss auch nicht, wer an unserer uni dafuer verantwortlich ist, so etwas zu wissen. vielleicht am ehesten nicole. oder pias evtl auch. peter will ja naechstes semester was zum thema raum machen. vielleicht ist das n guter ort zum dikutieren.
aemkei @
2/25/03, 4:07 PM:
links zu "cyberspace" und seinem aussehen: www.kenmusgrave.com www.wired.com www.english.ilstu.edu
miro @
2/25/03, 10:06 PM:
ich verweise nochmals auf meine trennung der begrifflichkeiten in
ich will darauf bestehen, denn nichts und niemand im internet bewegt sich bei der benutzung, bis auf dein mauszeiger! die technische struktur is sichtbar und niederschreibbar. auch wenn sie sehr komplex ist. worum es mir aber geht, ist, dass das verhalten IM (?) internet - die kommunikation, das individuelle editieren, das suchen und finden von daten/informationen/unterhaltung/etc., das bestellen von dingen, ..... all das hat nichts mit der technischen NETZstruktur zu tun, denn all das mache ich "in front of a monitor". nichts weiter. von der zeit und dem raum der technisch dahinter steckt, bekomme ich dabei nichts mit. nur mein "externes" wissen, dass .jp theoretisch weiter weg ist als .de hilft mir bei der räumlichen einteilung. auf die konsumierbarkeit der daten hat das keinerlei einfluss. die sprache ist dabei auch kein räumliches oder zeitliches problem, sondern ein... kulturelles? ein zeichenproblem? ein "rechenfehler"? worauf ich bei der debatte vielleicht hinaus will ist doch, dass die vermeintlich "falschen" begrifflichkeiten, die überall benutzt werden, oder besser die veralteten begriffe, nur daran hindern, das internet so wie wir es heute nutzen, besser zu verstehen, besser zu benutzen, besser zu bearbeiten. kann auch n trugschluss sein. in diese richtung würde ich persönlich die diskussion gern etwas lenken wollen. um trotzdem auf eure ideen einzugehen. ich finde die idee des universums problematisch. wenn man meinetwegen das licht als daten bezeichnen möchte und die planeten oder sonnen etc. als die knotenpunkte, die server etc. dann ist da immer noch das problem der unendlichkeit und der erweiterbarkeit. das internet ist endlich. man kann bestimmt zählen, dass es so und so viele rechner gibt. IPs! was man nicht zählen kann, sind die inhalte (die ideellen werte, nicht die seiten, die kan man sicher auch zählen). in beide richtungen, also zahl der IPs und wert des inhalts kann es sich erweitern. das universum dehnt sich nur aus und dabei wird die vorhandene materie nur weiter verteilt. es kommt keine neue dazu (oder? bin auch nich der physiker). wo der benutzer in diesem universum zu finden ist, weiß ich gleich gar nicht. als kosmonaut? raum-zeit-überwindungen jetzt mal als unproblematisch vorrausgesetzt... was mir an dem neuronalen netz nicht gefällt, ist das da erst neue verbindungen geknüpft werden. in wirklichkeit sind aber alle verbindungen zu allen punkten schon immer da. im gegenteil. verbindung bedeutet wieder: überbrückung von raum und zeit und da geh ich nich mehr mit. eine inhaltliche verknüpfung ist da was anderes. was ich an meinem see immer dööfer finde, ist dass er irgendwie eine "tiefe" vermitteln will. daran glaube ich nicht. es gibt im internet kein oben und unten, keinen raum verdammt noch mal. macht das für euch überhaupt sinn? das technische von "inhaltlichen" netz zu trennen? ich bekomm das alles nich rund.... wie war das mit materie und anti-materie? oder was ist mit körper und geist? ist das netz grad in der pubertät: "was bin ich?"
fleep @
3/6/03, 12:02 PM:
ich erlaube mir einen kommentar von aussen. also von aussen nur insofern, dass mein pentium keinen strom im neu deli frisst. ansonsten sitzen wir ja alle im gleichen boot, ob nun ruderboot, flussdampfer oder space ship, wie das modell es will. zwei sachen : erstens : wen ich dein denkmodell recht verstehe läuft es ja darauf hinaus, dass der user die technsiche struktur des internets völlig ausser acht lassen kann, denn er bewegt sich nicht und ist doch irgendwie überall zugleich. das stimmt doch nicht. das netz ist doch nach wie vor ein netz, ich logge mich in dieses netz ein und bin dann mit den anderen verbunden. wenn man schon einen vergleich will dann ich finde ich den mit dem gehirn am treffendsten. wenn ich dich zitieren darf : "was mir an dem neuronalen netz nicht gefällt, ist das da erst neue verbindungen geknüpft werden. in wirklichkeit sind aber alle verbindungen zu allen punkten schon immer da. im gegenteil. verbindung bedeutet wieder: überbrückung von raum und zeit. und da geh ich nich mehr mit." sie sind eben nicht schon immer da und auch nicht zwischen allen punkten. es sind am anfang weniger und werden mit der zeit immer mehr, sowohl punkte (oder inhalte) als auch verbindungen, im internet wie im hirn. und es handelt sich nach wie vor um echte verbindungen, mit abhängigkeit von raum und zeit. geografisch spielt es doch eine rolle wo der server steht, deshalb gibt es beispielsweise mirror sites in europa für inhalte aus den usa. und zeit spielt auch eine rolle, und das macht doch sogar den charakter dieses mediums aus. die geschwindigkeit dieser verbindungen ist begrenzt, und auch wenn sie zunimmt, bewegt sich die zeit der übertragung weder in der theorie noch in der praxis gegen null. das müsstest du als streaming-guru doch am besten wissen, denn es ist grundlage deiner kunst. soviel zur technischen seite der vernetzung. was das inhaltliche betrifft ist auch da die vernetzung nicht absolut, es handelt sich immer noch um ein netz - kein knäuel, kein formloser ideenpool, kein see. der schon erwähnte service von google www.touchgraph.com macht gerade das sehr deutlich (übrigens ein super faszinierendes spielzeug). achtung, man sollte den google browser nicht mit den obenstehenden grafiken (von cybergeography.org usw.) durcheinander bringen, denn diese befassen sich tatsächlich mit der technischen seite der vernetzung (backbones, datenströme, usw.) während es bei google ausschliesslich um die inhaltliche verknüpung geht. der denkansatz ist der gleiche wie bei dir, dass beim "surfen" die technische struktur keine rolle spielt. das ergebnis zeigt, dass die vernetzung nicht absolut ist, es handelt sich nach wie vor um ein echtes netz mit echten verbindungen. das zeigt sich auch in der surfpraxis - man hopst meist mit vorhandenen hyperlinks (schönes wort!) von einer seite zur anderen, oder aber man kennt die adresse schon und geht direkt dorthin (oder lässt sie zu einem kommen, wenn man so will). es bleibt ein netz. unbedingt lesen zum thema : www.spiegel.de zweitens ist kürzer : warum sollte man überhaupt ein modell haben um sich das netz besser vorzstellen und es dementsprechend besser zu nutzen? ein modell ist doch viel zu statisch und stellt immer eine vereinfachung dar. wenn man einmal ein modell in seinem kopf eingenistet hast, dann kommt man davon kaum wieder los (denn man hält sich ja an kleinen sicherheiten fest) und während sich die praxis ganz allmählich verändert hat man die tendenz, diese fortschreitend in sein modell zu quetschen, statt selbiges irgendwann über den haufen zu werfen. ich kann den nutzen eines modells nicht unmittelbar sehen, und erst recht nicht eines so sehr vereinfachten. das führt nur in die irre. literaturtip zum thema: neil randall, the soul of the internet - net gods, netizens and the wiring of the world, international thompson computer press, 1997. steht seit vier jahren in meinem bücherschrank, bist du schon tausend mal dran vorbeigelaufen, kannst es ja beim nächsten mal mitnehmen.
miro @
3/6/03, 4:45 PM:
...naja, weißt ja, dass ich deine ratschläge und hinweise und ideen IMMER so gern ignoriere. :) finds aber gut, dass die diskussion nochmal aufgekocht wird. ob nun von ausen oder von innen, spielt dabei keine rolle, denn das meine ich im grunde damit: es gibt kein innen und kein aussen. wir sitzen eben wirklich alle im selben boot. aber ich weiß ja was du meintest. um mal hinten anzufangen: wozu sind modelle gut? neben dem ganz praktischen problem unserer neudeli-nachbarn, die ein medial erweitertes "brettspiel" zum internet machen wollen und somit genau vor der aufgabe stehen, das internet modelhaft (schematisch/vereinfacht) zu visualisieren, bin ich generell der überzeugung, dass man, wenn man etwas mit- um- weiter- neugestalten oder entwickeln will, egal in welchem bereich, sich mit der/dem gegenwärtigen/m form und inhalt dessen auseinandersetzen muss. im grunde ist das der wunsch die welt zu verstehen, um dann für sich oder andere was besseres draus zu machen. das ist mein persönlicher ansatz, drang und ich weiß, dass es auch jede menge menschen gibt, die genau andersrum sich lieber treiben lassen, aber letzlich an einer ähnlichen stelle landen wie ich. oder eben nich. wer weiß das. es ist nun mal unsere angehende aufgabe, die medien die uns alle umgeben oder umgeben werden, zu gestalten. und um hier die nicht-expliziten-mediengestalter nicht auszuschließen, das schöne am internet ist ja nun mal, dass eben nicht mehr in nutzer und macher zu unterteilen ist. denn jeder gestaltet hier mit. es ist schließlich (noch) ein sehr aktives medium. ich finde es sehr interessant und halte es für eine (für mich) notwendige arbeitsweise modelle, systhematiken, muster, strukturen, regelmäßigkeiten, ... in den dingen die mich beschäftigen, also grob gesagt "die medien" herauszufinden oder einfach nur festzustellen. wie starr, statisch, ich dabei in meinem denken bin, kann ich nicht beurteilen. ich weiß, dass ich durchaus regelmäßig bestimmte meinungen und modelle über den haufen werfe. das internet is nämlich doch kein see! ein modell besteht halt nur so lang, bis ein besseres kommt. d.h. man muss auch immer die augen nach anderen möglichkeiten offen halten. das is doch aber mit allen dingen so. wann ist man schon sicher? wie gesagt, als "nutzer" muss ich mir darüber keine gedanken machen, als "macher" meiner meinung nach schon. und da bin ich nun bei 2. bei dem modell, um das es die ganze zeit geht. ich beziehe mich trotzdem nochmal auf deinen letzten einwurf: "wenn man einmal ein modell in seinem kopf eingenistet hast, dann kommt man davon kaum wieder los..." und darum verstehe ich nicht, was ihr gegen meine suche nach einem neuen modell habt? denn, das ist doch das problem, und da stimmt ihr mir doch sicher zu, dass bei dem wort "internet" alle sofort ein "netz" im technischen sinn vor sich sehen. deswegen ja die diskussion. ihr redet von verbindungen, zeit, neuronalen netzen, universen etc. ich rede von... tja... inhalt. (confusion.. ähhh... moment...) ok. ihr mögt dieses "modellieren" uninteressant finden, weil ihr den unterschied zwischen dem einen (technischen/formalen) und anderen (inhaltichen) ansatz nich relevant findet. ich bin aber der meinung, dass dieses voherrschende "netz"denken immer wieder nur dazu führt, dass räume auf-/zugemacht werden, dass grenzen entstehen, dass es "hier" und "dort" gibt, dass es "sender" und "empfänger" gibt, dass es verbindungen (im sinne von "gebunden sein") gibt, ... und das ist nicht fortschrittlich! das entspricht nicht den inhaltlichen möglichkeiten, die dieses technische netz früher oder später bieten wird - wenn die "datenhighways" soweit ausgebaut sind, dass wirklich nur noch zehntelsekunden vergehen oder weniger... (ich geb ja zu, dass wir diesen punkt noch nicht ganz erreicht haben). insofern der "see", weil wir eben doch alle in einem boot sitzen. aber eben nicht sitzen, nicht raum/see, nicht boot. wo doch der "streaming-guru" angesprochen wurde. bei pingfm wurden viele der hier erwähnten momente, begriffe, probleme sehr deutlich und waren oft thema. denn gerade der fakt, dass es zeitlich beinahe egal (nur wenige sekunden [2-3] unterschied) war, ob das verwendete signal nun aus japan oder amsterdam oder weimar kam. das meine ich doch. oft sagte jemand: "jetzt stellt euch doch mal vor, die sitzen jetzt da und da... und wir hier." eben, weil es rein äusserlich, ohne unser zusatzwissen (IP, .jp .de ...) nicht ersichtlich, nicht nachvollziehbar war. genau das war auch oft das problem bei der öffentlichen vermittlung der vorgänge, dass niemand der zuschauer gerafft hat, wo das signal grad herkam und es dadurch noch weniger spannend fand. dilemma! und ein zweiter punkt dazu noch, warum pingfm keine erfolgreiche (also von hunderten konsumierte) webcaststation ist, weil wir das auch nie wollten. die aufhebung des sender-empfänger-prinzips bedeutet "souveränität" für jeden beteiligten. dann gibt es halt keine hörer mehr. denn wenn du nicht selbst produzierst, hörst du auch nicht, und umgekehrt. internet setzt halt aktivität vorraus, aber das ist kaum jemand der mit radio, kino, fernsehen groß wurde mehr gewohnt (wie "aktiv" sind bücher?). und deswegen sehe ich in diesem kern der diskussion auch diese notwendigkeit, um als macher (und das sind wir halt alle) dieses "aktivierende" potential aufrecht zuerhalten oder weiter auszubauen etc. meinetwegen brauchen wir kein modell, kein bild für das internet. es reicht eine begriffliche trennung. form + inhalt, körper + geist, signifikat + signifikant, buch + ..., netz + ... kann man sagen, dass das internet wie ein buch ist (quelltext, seiten, aktives verhalten, querverweise und... der INHALT)? schluss für heute... ich könnte stundenlang weitermachen. :) |
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by sol @ 12/3/14, 9:40 PM
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Wer hat denn behauptet, das Internet sei ein Fluß?
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