by sam

Drängt das Thema nicht dazu, sich mit ihm zu beschäftigen? Mir ist ja schon ziemlich lange kotzübel...

www.spiegel.de


 
comment    
miro @  5/16/03, 4:22 PM:

was ist das thema? medien in den usa? was macht man da? auch der spiegel-artikel scheint mir nicht vor einseitigkeit gefeit. denn, zwar lesen nur 1,6mio. die times und die anderen sehen fern. aber ist es nicht auch ne tatsache (?), dass die meisten amerikaner sich überhaupt nicht für internationale und auch nicht mal für die nationale politik interessieren? siehe wahbeteiligung etc. ? mein problem bei solchen dingen ist immer, dass man im grunde von nix ne ahnung hat. aber auch eine "falsche" diskussion ist besser als gar keine. ja. lemme singt doch öfter dieses schreckliche lied von der schlimmen welt, von desinformation, von angst-mache. oft enden solche diskussionen in unsachlichen beleidigungen, so scheint es mir. das macht keinen spaß. immer wieder gefährliches halbwissen. hm. dem einen ist kotzübel, der andere ist längst ohnmächtig.

womit beschäftigen?


 
sam @  5/16/03, 9:11 PM:

Um ein so komplexes Thema wie Medien in den USA umseitig zu diskutieren, ist wohl mehr als ein Spiegel-Artikel nötig. Und die "Haltung" des Autors ist wohl klar herauszulesen. Trotzdem sollte man kritische Stimmen nicht zu schnell der "Ideologie" schimpfen und dann sagen die sind ja genauso schlimm wie die andern und am Ende stimmt eh nichts und weiß man eh nichts, weil alles relativ ist. Ich glaube nicht, daß die Auseinandersetzung einfach wird in Anbetracht eben der Verhüllungen, der Desinformation und der Propaganda auf allen Seiten. Aber Wenn wir unsere Mündigkeit aufgeben haben wir sowieso verloren!

Wer sollte sonst die Medienproblematik,-propaganda diskutieren als wir Medienstudenten?


 
jussuf @  5/16/03, 7:00 PM:

Sehr richtig! Als ob der Spiegel die letzte Instanz der freien Meinung und Objektivität ist [und die gibts eh nicht].

Das Thema ist so vielschichtig wie die amerikanische Gesellschaft selbst, und die ist vielschichtig und multikulturell, und nicht etwa einseitig wie die Presse hierzulande jetzt gerne behauptet. Wenn Antiamerkanismus »en vogue« ist wird auch gerne mal unreflektiert geschrieben.

Ich sehe das Problem darin, daß ein Teil! der Amerikaner vor lauter Freiheit die Übersicht verloren hat und jetzt völlig unpolitisch auf die Ereignisse reagiert. »Unsere Freiheit ist das wichtigste da kann uns nix passieren, also warten wir erstmal ab was nun kommt…?«

Aber vielleicht bin ich ja auch nur zu optimistisch was die Lage der amerikanischen Bevölkerung betrifft. Wenn man sich die eigene Gesellschaft ansieht, hat man genug Grund sich richtig sorgen zu machen…


 
miro @  5/16/03, 8:19 PM:

ja, zunächst mal an die eigene nase fassen kann auch nich schaden.


 
sam @  5/16/03, 9:40 PM:

Auch wenn wir die Möglichkeit von Objektivität schon lange hinter uns gelassen haben (Nach meinen jetzigen Erkenntnissen zumindest seit der historischen Schule Hegels), gibt es doch noch einen Zugang zur Welt der zu sinnvollem, reflektierten Handeln führen kann.

Natürlich muß die eigene Ideologie auch hinterfragt werden!

Den dritten Absatz mußte mir noch mal näher erläutern.

Eine Sache noch zum Schluß: Es scheint eine verschiedenst geartete Abwehrhaltung gegenüber dieser Problematik zu geben. (Mirko spricht es ja auch schon an). Die sollte man vielleicht auch mal hinterfragen!

Es gibt einfach sehr bedenkliche Entwicklungen die unter keinen Umständen zu übersehen sind. Es gibt nicht "den" Moment an dem etwas "zu spät" ist. Die Gesellschaft verändert sich allmählich und wir sind ein Teil von ihr!


 
nomedia @  5/16/03, 10:52 PM:

da wir ja auch von grossen Führern sprechen:

„Die Aufnahmebereitschaft der grossen Masse ist nur sehr beschränkt, das Verständnis klein, dafür jedoch die Vergesslichkeit gross. Eine Rede sollte sich auf sehr wenige Punkte beschränken und diese schlagwortartig so verwenden, bis auch bestimmt der Letzte unter ihnen (sprich: der Dümmste) unter einem solchen Wort das Gewollte sich vorzustellen vermag.“ AH

Diese Erkenntnis ist ebenso zynisch wie erfolgreich und nur mal so als Anmerkung. Wie wäre denn ein Vorgehen, dass nicht die optimalen Mittel zum Erfolg nutzt im gegenwärtigen gesellschaftlichen Kontext zu rechtfertigen? Erfolg zählt. Basta. Moral ist historisch gesehen nur ein Überrest der Aufklärung, der langsam verschwindet und immer mehr an gesellschaftlicher Wirksamkeit verliert. Das ist keine Wertung, eher eine Beobachtung.

Ach ja, vielleicht noch ein Absatz zur Postmoderne weil hier ja schon wieder diese relativistischen Auswüchse deutlich werden.

  1. Eine eigene Meinung zu haben bedeutet doch nicht, die anderen Meinungen nicht zu respektieren oder?

  2. Eine Meinung ist nie Wahr oder Falsch in einem objektivistischen Sinn, aber sie ist Wahr als Meinung eines menschlichen Individuums.

  3. Die Erfahrung zeigt, dass es Handlungen gibt. Rational gesehen beruhen Handlungen auf Entscheidungen und Entscheidungen auf der subjektiven Einschätzung bestimmte Sachverhalte als Wahr anzusehen.

Dazu Goethe: "Das was fruchtbar ist, ist wahr". Zugegeben eine sehr operative Definition, aber ungemein praktisch, weil sie die Ideologie aus dem Wahrheitsbegriff entfernt, und die Wahrheit sozusagen rückwirkend überprüfbar wird.

Und noch was über das Thema Konstruktion und Wirklichkeit:

Zitat: [...] Viele Autoren und Theoretiker verstehen die menschliche Sprache als eine beliebige Form de Konstruktion. Aus der Feststellung, durch die Sprache werde die Welt konstruiert leiten sie die Behauptung ab, dass alles, was aus dem konstruktiven Gebrauch von Zeichen entsteht, nichts anderes als Fiktion sei. Das ist Unfug. Zwar ist es eine Binsenweisheit, dass wir mithilfe von Zeichen die Welt erschaffen, doch die Welt ist deshalb nicht selbst schon Zeichenhaft, sondern auf unerbittliche Weise real. Erfahrungen, die wir innerhalb von Konstruktionen machen, sind keine Fiktionen. Mit dieser Entwirklichung von Erfahrung hängt die Feindseligkeit zusammen, die der Popästhetik derzeit entgegenschlägt. Denn wer alles zur Fiktion erklärt, betrachtet menschliche Erfahrung zwangsläufig als Zeichenspiel, als blosse Konstruktion. Doch indem Verletzungserfahrungen auf der Ebene ihres Ausdrucks bagatellisiert werden, wird ihnen die Anerkennung entzogen. Darin liegt etwas demütigendes und inhumanes...

                               Thomas Assheuer [Die Zeit 110401]

Unter diesem Gesichtspunkt sollte man sich mal die These von Baudrillard, der zweite Golfkrieg habe garnicht stattgefunden ansehen. Eine Frechheit.

Literaturempfehlung: Julian Nida-Rümmelin "Strukturelle Rationalität" Reclam


 
sam @  5/19/03, 8:12 PM:

aktuelle Gesetzesänderungen: www.spiegel.de


 
miro @  5/20/03, 2:53 PM:

"homefucking kills prostitution"

... wie zu der gleichen obigen spiegel-meldung im de-bug-forum jemand treffend schrieb. unbedingt mal nachlesen. fernsehen is bei uns auch nich umsonst, und wer sich nich anmeldet macht sich auch strafbar... das is nix neues.

auch noch der link zu den angeblichen initiatoren der sache: Motion Picture Assocation of America


 
sam @  6/4/03, 6:33 PM:

www.spiegel.de


 
sam @  7/5/03, 12:11 PM:

www.spiegel.de


 


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