(mythische orte) by sol

Die Planung des "KdF"-Seebades auf Rügen lag in den Händen des Kölner Architekten Clemens Klotz (1886-1969).

Dieser Gesamtentwurf wurde auf der Weltausstellung in Paris 1937 mit dem Grand Prix ausgezeichnet. Er sah einen Gebäudekomplex von 4,5 Kilometern Länge vor, dem leichten Bogen des Strandverlaufs angepaßt. Die Urlauber sollten in acht baugleichen, je einen halben Kilometer langen Bettenhäusern wohnen.

In der Mitte der Anlage waren u.a. ein Wellenbad und eine Kaianlage mit zwei Seebrücken für das Anlegen von Hochseeschiffen geplant. Den Betrieb sollten 2.000 Angestellte und Dienstverpflichtete sicherstellen, die in kleineren Bauten auf dem Gelände untergebracht werden sollten. Die Anlage sollte die Infrastruktur einer kompletten Stadt erhalten: Kraftwerk, Wasserwerk, Krankenhaus, Schule, Parkhäuser.

Es handelt sich um einen für die damalige Zeit neuartigen Großbau im Baukastenstil. Die langen Gebäude bestehen aus einzelnen Betonsegmenten. Die Bettenhäuser und die Liegehallen sind im Betonskelettbau mit gegossenen Decken errichtet. Die zahlreichen Durchführungen für Leitungsverbindungen wurden bereits beim Betonguß präzise ausgespart. Tragende Innenwände gibt es nicht. Die Dachkonstruktion besteht aus dünnen Betonschalen mit einem Hohlraum. Trotz ihrer Leichtigkeit besitzt diese Konstruktion eine hohe Festigkeit, wie die noch vorhandenen Ruinenreste über 50 Jahre nach ihrer Sprengung eindrucksvoll zeigen.

Alle 10.000 Zimmer sind zum Meer ausgerichtet. Aber als Zweibettzimmer mit nur 5 mal 2,5 Metern sind diese Räume zu beengt für einen längeren angenehmen Aufenthalt. Die einheitliche Ausstattung der Zimmer: Zwei Betten, Sitzecke, Schrank, Handwaschbecken. Die Toiletten und Waschräume befinden sich in den Treppenhäusern.

Erdarbeiten, Transporte, Schalungs- und Betonarbeiten wurden fast ausschließlich durch Muskelkraft ausgeführt. Lediglich eine der Baufirmen verwendete einen damals neuartigen Turmdrehkran. Mehr als 2.000 Arbeitskräfte waren mit dem Bau beschäftigt.

Der Antransport der gewaltigen Materialmengen erfolgte per Schiff und - als Neuerung für Rügen - per Straße und Schiene: Im Oktober 1936 war der Rügendamm fertiggestellt und dem Verkehr übergeben worden, das Ergebnis einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme, 1.000 Arbeitskräfte über drei Jahre. Im Winter 1937/38 entstand die Bahnstrecke Lietzow-Binz mit den Bahnhöfen Prora und Binz. Im Oktober 1938 fand das Richtfest des ersten der acht Bettenhäuser statt.


 
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by sol @ 12/13/14, 7:50 AM
=(>.<)=
by aemkei @ 12/11/14, 5:14 PM
Great one via the stellar Boing Boing. Mizubitchy- Quality Kitten Pix since 2003.
by sol @ 12/11/14, 5:09 PM
FIXED!
by sol @ 12/4/14, 3:41 PM
Ich finde keinen Knopf die Notifications abzustellen! Hilfe!
by Malfatti @ 12/4/14, 12:53 PM
Moinsen Junkens, wie schaumer aus? Heute habe ich mal die Bildschirmlupe eingeschaltet und ich muss sagen, so gehts ganz gut. Auch voll schön mal wieder HTML Tags zu benutzen und in so ein kleines, schrubbliges HMTL Formular zu schreiben. Irgendwie süß. Aber: es geht heute um was ganz anderes. In eigener Sache. ...
by sol @ 12/4/14, 12:50 PM
Ja wie krass, oder?? THE SHOW MUST GO ON. TILDE CLUB.
by sol @ 12/4/14, 12:41 PM
OMG! Ich hab grad von hinten angefangen zu lesen. So viel cooler Stuff aus der Zukunft!
by aemkei @ 12/4/14, 11:48 AM
Du hast jetzt Rechte!
by sol @ 12/4/14, 11:32 AM
You got it, Holmes!
by sol @ 12/3/14, 9:40 PM